Samstag, 17. Dezember 2011

Gateways - Kunst und vernetzte Kultur

Erscheint im Rahmen von Tallinn, Kulturhauptstadt Europas 2011. Hrsg. Sabine Himmelsbach, KUMU Art Museum Tallinn, Ralf Eppeneder, Goethe Institut Estland. Hatje Cantz Verlag Berlin 2011. Texte von Sirje Helme, Sabine Himmelsbach, Raivo Kelomees, Tapio Mäkelä, Karin Ohlenschläger u.a., Gestaltung von Labor b. Deutsch/Englisch/Estnisch.264 Seiten, 105 farbige Abb., 35 Euro.

Verlagsinfo:
Die Publikation gateways präsentiert Künstler und Werke, die sich mit den veränderten Bedingungen einer vernetzten, zunehmend medial geprägten Lebenswelt auseinandersetzen. Ihre Arbeiten reflektieren den »digital turn«, indem sie aufzeigen, wie Kunst heute in globalen Kommunikationsnetzwerken agiert und Zugänge zu Konnektivität und Information schafft oder kritisch hinterfragt. Bestehende Technologien werden dabei als soziale, gemeinschaftsbildende Instrumente und Werkzeuge genutzt. Künstlerische Praxis wird als Möglichkeit des Sichtbarmachens unterdrückten Wissens, als Zugang (gateway) zu Informationen verstanden. In unterschiedlichen künstlerischen Formaten – von screenbasierten Installationen bis zu skulpturalen Environments, Einsatz mobiler Technologien, Soundwalks und anderem mehr – wird der Frage nachgegangen, welche Konsequenzen die zunehmende Vernetzung auf unsere Handlungen, unsere Wahrnehmung und unser Erleben von Welt hat.
Zur Ausstellung im KUMU Kunstmuseum, Tallinn 12.5.-25.9.2011

Mittwoch, 16. November 2011

Mare Kitsnik / Leelo Kingisepp: Sprachkurs Plus - Estnisch

Sprachkurs Plus - Anfänger. Estnisch, systematisch, schnell und gut. Cornelsen Verlag, Berlin 2011. Selbstlernbuch mit CDs und kostenlosem MP3-Download. 320 Seiten, ISBN 978-3-589-01926-7, 26,95 Euro (wird Lehrerinnen und Lehrern ermäßigt angeboten).

Verlagsinfo:
Estnisch wird von ungefähr 1,1 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen, von denen 950.000 in Estland leben. Die restlichen Sprecher sind auf der ganzen Welt verteilt, von denen der größte Anteil in Amerika, Australien, Kanada, Russland, Schweden und zunehmend auch in Finnland lebt. Estnisch ist die einzige Amtssprache in der Republik Estland, die eine Bevölkerung von ca. 1,3 Millionen hat. Der Rest der Bevölkerung (ca. 350.000 Personen) ist hauptsächlich russischsprachig, und lernt und spricht Estnisch als zweite Sprache. Das Estnische gehört zusammen mit Sprachen wie Finnisch und Ungarisch zur Gruppe der finno-ugrischen Sprachen, die sich deutlich von den indoeuropäischen Sprachen, zu denen u.a. das Deutsche gehört, unterscheiden. Dies mag für Sie anfangs ungewöhnlich sein, da zum Beispiel vieles durch Endungen ausgedrückt wird, wofür es im Deutschen Präpositionen gibt. Um Ihnen das Lernen zu erleichtern, haben wir in den Vokabellisten jeweils die Grundform des neuen Wortes, das seine Form je nach Stellung im Satz ändert, angegeben, sowie je nach Fortschritt in der Grammatik auf die dazugehörigen Stammformen hingewiesen, die wichtig sind, um alle fehlenden Formen korrekt bilden zu können. In der Wortliste am Ende des Buches sind die gesamten Formen eines Wortes angegeben.
Die Esten sind sich wohl bewußt, dass ihre Sprache schwierig ist. Sie sollten sich davon jedoch nicht entmutigen lassen. Dieser Kurs bietet Ihnen neben der nötigen Grammatik auch fertige Konversationsstücke, die Sie für eine Unterhaltung auf Estnisch benötigen.

Donnerstag, 10. November 2011

Marie Saat: Im Grunde

Novelle, 144 Seiten, Ihleo Verlagsbüro, Husum 2011. ISBN 978-3-940926-20-3, 16,95 Euro (17,50 Euro/A). Übersetzung aus dem Estnischen: Irja Grönholm.

Verlagsinfo:
Ein schwedischer Kunsthändler, eine griesgrämige Großmutter, die orthodoxe Nachbarin, ein transsexuelles Malermodell, ein eifersüchtiger Stiefsohn und der zupackend-praktische Onkel ? das Leben der estnisch-russische Malerin ist kompliziert, ein flimmerndes Spiegelbild der Verhältnisse Mitte der 1990er-Jahre in den europäischen Umbruchsstaaten: Alles Alte wirkt noch nach, alles Neue ist schon möglich. Während man also im Grunde mit der Komplexität des Alltags beschäftigt ist, passiert ? unpassend irgendwie ? einfach ein entsetzliches Unglück: 852 Tote, eine stürmische Septembernacht in der gerne harmlosen Ostsee, die Estonia geht unter, der Vater ihrer kleinen Tochter ist unter den Vermissten.Die Welt der jungen Frau zerspringt wie eine Glaskugel in Tausende Facetten, und sie sucht, diese wieder zusammenzufügen. Eine aufregende Reise in das Herz ihres Universums beginnt, schillernd, anrührend, voller Vorurteilen und vorläufiger Wahrheiten, geistreich und lebensecht ?

MARI SAAT ist Dozentin für Wirtschaftsethik an der TU Tallin. Jahrgang 1947, aufgewachsen in Tallinn, studierte sie auch dort Ökonomie und arbeitete als Wissenschaftlerin. Das Jahrzehnt von 1983?1993 lebte sie von der Schriftstellerei, ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen wie dem Friedebert-Tuglas-Preis. Zahlreiche ihrer Schriften sind übersetzt worden, z. B. ins Bulgarische, Englische, Finnische, Russische, Slowakische, Deutsche und ins Ungarische. IM GRUNDE, im Jahr 2000 mit dem Jahrespreis des estnischen Kulturförderung ausgezeichnet, ist ihre erste Novelle in deutscher Übersetzung.

Dienstag, 1. November 2011

Irina Leytus / Paul Abramowitz: Panevezyser Mühlen der Geschichte

Eine jüdische Spurensuche in Litauen. Martin Meidenbauer Verlag 2011, 94 Seiten, ISBN 9783899752410, 19,90 Euro.

Verlagsinfo:
Über dieses Buch:
Als sich der Südafrikaner Paul Abramowitz auf Spurensuche nach seinen Vorfahren nach Litauen begibt, begleitet ihn die aus Russland stammende Journalistin Irina Leytus als Dolmetscherin. In Archiven und von Zeugen erfahren sie viel über die „verlorene Zeit“ in Panevezys, wo Paul Abramowitz' Vorfahren im 19. Jahrhundert eine Mühle betrieben und eine Synagoge gebaut haben. Sie finden auch deutliche Spuren des Zweiten Weltkrieges und der jüngsten Geschichte dieses baltischen Landes. Durch vielfältige Begegnungen erfahren und erleben sie das Heute von Litauen.
Die Geschichten von Paul Abramowitz' Vorfahren bilden Mosaiksteine eines persönlichen Bildes vergangenen jüdisch-litauischen Lebens. Diese werden hier in den historischen Kontext eingebettet, vom Mittelalter bis heute. Autobiographische Notizen des russisch-litauischen Historikers Simon Dubnow ergänzen das Gesamtbild und schlagen darüber hinaus Brücken von Litauen und Vilnius nach Deutschland und Berlin.
Über die Autoren:
Irina Leytus und Paul Abramowitz sind beide Mitte Vierzig. Eine weitere Gemeinsamkeit sind ihre jüdischen Wurzeln in Osteuropa: Irina Leytus’ Vorfahren stammen aus Litauen, Weißrussland und Bessarabien, Paul Abramowitz stammt sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits aus Litauen. Irina Leytus emigrierte noch zur Sowjetzeiten ohne ihre Familie in den Westen und lebt seit zehn Jahren in Berlin; Paul Abramowitz studierte in den USA und arbeitete als Arzt in Philadelphia, bis er 1993, nach Ausrufung der ersten freien Wahlen in Südafrika, nach Kapstadt zurückkehrte.

Freitag, 28. Oktober 2011

Michael Jaumann / Klaus Schenk (Hrsg.): Erinnerungsmetropole Riga

Deutschsprachige Literatur- und Kulturvielfalt im Vergleich. Verlag Königshausen und Neumann, Würzburg 2010. ISBN: 978-3-8260-4435-9, € 49,80.
Verlagsinfo:
Europäische Metropolen sind Schauplätze der sprachlichen und kulturellen Vielfalt sowie der Erinnerung an ihre Geschichte. Wenig ins Blickfeld geriet bisher die deutschsprachige Erinnerungskultur der nordosteuropäischen Metropole Riga. Besonders aber die Geschichte des wechselvollen Zusammenlebens von Letten, Russen, Deutschen, Juden und anderen Minderheiten in Riga eröffnet Fragestellungen nach der Verortung der deutschsprachigen Literatur- und Kulturvielfalt im baltischen Erinnerungsraum. Eine wesentliche Frage zielt dabei auf die Konkretisierung von Erinnerung im urbanen Kontext Rigas. Aber auch als imaginärer Schauplatz von literarischen Topoi eröffnet die Erinnerungsmetropole Riga eine Vielfalt an kulturellen Perspektiven. Behandelt werden folgende Gesichtspunkte: Städte im Umbau, Gedenken und Verorten, Medien der Erinnerung, Gedächtnis und Geschichte, Erinnerungsmetropolen im Vergleich. Mit Beiträgen von Jan Assmann, Aleida Assmann, Karl Schlögel, Ulrike v. Hirschhausen, Michael Schwidtal, Thomas Taterka, Beata Paškevica, Aiga Šemeta, Klaus Garber, Tatjana Aleksejeva, Michael Jaumann, Andreas Fülberth, Mãrtin,š Mintaurs, Klaus Schenk, Mara Grudule, Tatjana Kuharenoka, Mari Tarvas, Anne Hultsch, Natalja Poljakova, Alice Stašková. Die Herausgeber: Michael Jaumann, M.A., studierte an der Universität Augsburg Germanistik und Geschichte, DAADLektor in Riga (Lettland); Klaus Schenk, PD Dr. habil, Promotion an der Universität Konstanz, Habilitation an der TU-Dresden, DAAD-Lektorate in Prag (Tschechien) und Daugavpils (Lettland).

Montag, 10. Oktober 2011

Piret Jürgenson: Estlands Jugend auf dem Weg in die Zukunft

Eine explorative Studie über Heranwachsende estnischer und russischer Herkunft. TREDITION Verlag, Hamburg 2011, 252 Seiten, ISBN: 978-3-86850-898-7, 39,80 Euro.

Verlagsinfo: 
Estland, seit 2004 neues Mitglied der Europäischen Union, durchläuft seit Ende der 80er Jahre eine gesellschaftliche Transformation. Die Studie konzentriert sich auf den Umgang Jugendlicher mit den daraus entstandenen gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen. Auf Basis einer qualitativen Exploration unterschiedlicher Lebenssituationen und Werteorientierungen von estnisch- und russischstämmigen Jugendlichen, werden Probleme und Chancen der Lebensführung herausgearbeitet, mit denen pädagogische Praxis und Erziehungswissenschaft in postsozialistischen Staaten konfrontiert sind.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Mari Laanemets: Zwischen westlicher Moderne und sowjetischer Avantgarde

Inoffizielle Kunst in Estland 1969-1978, Humboldt-Schriften zur Kunst- und Bildgeschichte, Band XIV. Herausgegeben von Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin. Gebr. Mann Verlag, Berlin 2011,296 Seiten, ISBN 978-3-7861-2639-3, 49,00 € [D] | 65,50 SFR [CH].

Verlagsinfo:
Mit dem Aufgreifen westlicher Kunstströmungen entwickelten sich in der sogenannten inoffiziellen, vom Staat nicht geförderten Kunst Estlands seit den späten 1960er Jahren neue künstlerische Praktiken. Anhand zahlreicher Beispiele gewährt dieses Buch einen interessanten Einblick in die osteuropäische Kunstproduktion.
Das Aufzeigen des Entwicklungszusammenhangs, der von der künstlerischen Rezeption der Pop Art über die Wiederaneignung der damaligen offiziellen Monumentalkunst hin zu Projekten einer neuen, umfassenden Umweltgestaltung führte, steht im Fokus dieser Studie. Aus dem Zusammenspiel von rezipierter westlicher Kunst und Experimenten der sowjetischen Avantgarde entstanden neue Kunstpraktiken sowie eine neue interdisziplinäre Perspektive. Durch Analyse der Arbeiten estnischer Künstler wie Sirje Runge, Jüri Okas, Leonhard Lapin sowie wichtiger Ausstellungen, Manifeste und Publikationen wird die besondere historische Konstellation rekonstruiert. Zugleich eröffnet die Darstellung des spezifischen kulturellen, sozialen und politischen Kontextes der 1970er Jahre einen Zugang zum Verständnis der künstlerischen Praxis und zu Problemstellungen in Osteuropa. Die gängige Debatte über osteuropäische Kunst, über ihr Wesen, ihre Legitimität oder Fiktionalität wird hier um konkrete Beispiele ergänzt, die die spezielle Konstitution dieser Kunst, ihre Funktion und ihr Potential beleuchten. Neue, auch kritische Einblicke in die Kunstproduktion Osteuropas werden aufgezeigt.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Der genormte Blick aufs Fremde - Reiseführer in und über Ostmitteleuropa

Herausgegeben von Rudolf Jaworski / Peter Oliver Loew / Christian Pletzing. Veröffentlichungen des Deutschen Polen-Instituts, Band 28. Zugleich Veröffentlichungen der Akademia Baltica, Band 1. Harrasowitz Verlag, Wiesbaden 2011. ISBN: 978-3-447-06271-8, 290 Seiten, 24,00 Eur[D] / 24,70 Eur[A] / 42,20 CHF

Verlagsinfo:
Reiseführer eröffnen den Kulturwissenschaften ein vielfältiges Spektrum möglicher Beobachtungsfelder: Kulturtransfer, Eigen- und Fremdwahrnehmung, populäre Geschichtsbilder lassen sich an Hand dieses Mediums ebenso untersuchen wie die Differenzierung der angesprochenen Zielgruppen, der Wandel von Reisegewohnheiten oder die wechselnde Attraktivität von Reisezielen. Von wenigen Einzelstudien abgesehen hat diese variantenreiche und kulturgeschichtlich überaus ergiebige Textsorte in der historischen Forschung bislang kaum die ihr gebührende Beachtung gefunden. Nahezu gänzlich fehlen einschlägige Untersuchungen zum ostmitteleuropäischen Raum, obwohl gerade dieser Teil unseres Kontinents zu vielfältigen Beobachtungen Anlass geben kann: Kulturelle Pluralität, Überschneidung und Diffusion bei wechselnder Dominanz verschiedener Ethnien sowie häufig veränderte Grenzen hatten hier komplexe beziehungsgeschichtliche Fundamente gelegt, die sich einfachen Deutungsmustern von vornherein entzogen haben und zu einer "Normierung" touristischer Beschreibungen verleiteten und verleiten. Der Sammelband "Der genormte Blick aufs Fremde" präsentiert als Ergebnis einer wissenschaftlichen Tagung eine breite Palette von Themen und Beobachtungsfeldern zu Reiseführern in und über Ostmitteleuropa, und zwar sowohl in geographischer wie in chronologischer Hinsicht: von Riga bis nach Prag, von frühen Reiseführern aus dem 19. Jahrhundert bis hin zum Reiseführer der Zukunft, der ohne Papier auskommen wird.
Enthält die Beiträge von Marta Kowerko (Musų sostinė - Vilnius unsere Hauptstadt / Wilno po polsku) und Andreas Fülberth (die Behandlung sowjetzeitlicher Bauten in Baltikum-Reisebüchern seit 1991).

Dienstag, 20. September 2011

Erkki Tuomioja: Da ich aber eine sehr unverwüstliche Frau bin ...

Hella Wuolijoki - Stichworte für Brecht. Militzke Verlag, Leipzig 2008. 400 Seiten, ISBN 9783861898092, 26,90 €. 

Verlagsinfo: 
Finnlands ehemaliger Außenminister erzählt brillant und tief greifend die Geschichte seiner Großmutter 
*
Geboren in Estland, erfolgreiche Theaterautorin, raffinierte Geschäftsfrau, politische Gefangene – Hella Wuolijoki war eine der einflussreichsten Frauen in Finnland. Ihre Theaterstücke sind international bekannt. Ihr außerhalb Finnlands berühmtestes Stück "Herr Puntila und sein Knecht Matti" schrieb sie gemeinsam mit Bertold Brecht, der seine finnische Exilzeit während des Zweiten Weltkrieges auf ihrem Gut verbrachte.
Bevor ihr der Durchbruch als Schriftstellerin gelang, arbeitete sie erfolgreich in einer Importfirma. Ihre spektakulären Geschäfte ließen sie jedoch als selbstständige Geschäftsfrau scheitern.
Außerdem nahm Hella Wuolijoki Einfluss auf die Politik Finnlands, zu Estland hielt sie immer Kontakt. Sie empfing Gäste in ihrem linken politischen Salon, begegnete russischen Geheimagenten und soll sich sogar mit Stalin getroffen haben. Während Hella nie einer kommunistischen Partei angehörte, führte ihre Schwester ein Leben als überzeugte Kommunistin und politische Aktivistin in Großbritannien.
Tuomioja erzählt lebendig und wahrhaftig, ohne gefühlsbeladenen familiären Anstrich das ungewöhnliche Leben seiner Großmutter, einer Grande Dame, und das ihrer Schwester. Doch dieses Buch bietet mehr: eine herausragende Darstellung der Geschichte Estlands, Finnlands und dessen Beziehung zu Deutschland sowie einen einzigartigen Überblick der kommunistischen Strömungen in Europa nach den beiden Weltkriegen.

Freitag, 9. September 2011

Amelie Fried: Eine windige Affäre

Roman. 384 Seiten, Heyne Verlag 2011. ISBN: 978-3-453-26588-2. Verkaufspreise: € 19,99 [D] | € 20,60 [A] | CHF 28,50

Verlagsinfo:
Eine starke Frau, ein ungewöhnlicher Auftrag, eine Liebe auf dem Prüfstand
Die vierzigjährige Bauingenieurin Katja erhält die Chance ihres Lebens: Sie soll einen Windpark in Litauen bauen. Während zu Hause das Kinder-Chaos tobt, kämpft sie gegen korrupte Politiker und gewaltbereite Windkraftgegner. Mit Mut und Raffinesse überwindet sie alle Widerstände – doch dann taucht das attraktive Au-pair-Mädchen Sofia auf und will Katja offenbar den Platz an der Seite ihres Mannes streitig machen …
Katja Moser ist Bauingenieurin, seit fünfzehn Jahren verheiratet und hat zwei Kinder. Endlich bietet sich ihr die Chance, wieder voll in den Beruf einzusteigen: Ihr Chef macht sie zur Verantwortlichen für ein Windkraftprojekt in Litauen. Trotz ihrer Skrupel, die Kinder so lange allein zu lassen, nimmt sie die Herausforderung an – und alles geht schief: Das erste Au-pair-Mädchen ist völlig unfähig und fährt nach zwei Tagen wieder ab, ihre ausgeflippte Mutter macht das Chaos noch größer, und die Aufgabe in Litauen erweist sich als nahezu undurchführbar – gegen Korruption, Bestechung und massive Bedrohungen fühlt Katja sich machtlos. Als sie dann noch das Opfer einer üblen Intrige wird, scheint ihr Vorhaben endgültig zu scheitern. Verzweifelt kämpft sie um ihr Projekt und schließlich um ihr Leben, denn ihre Gegner scheinen auch vor Mord nicht zurückzuschrecken. Zu Hause hat inzwischen Sofia, das neue Au-pair-Mädchen, ihre Rolle übernommen. Und Katja ist überzeugt, dass die attraktive junge Frau nichts anderes im Sinn hat, als sie zu verdrängen. In ihrer Panik riskiert sie, alles zu verlieren, was ihr wichtig ist . . .

zur Autorin:
Amelie Fried, Jahrgang 1958, wurde als TV-Moderatorin bekannt. Alle ihre Romane waren Bestseller. »Traumfrau mit Nebenwirkungen«, »Am Anfang war der Seitensprung«, »Der Mann von nebenan«, »Liebes Leid und Lust« und »Rosannas Tochter« wurden erfolgreiche Fernsehfilme. Für ihre Kinderbücher erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, darunter den »Deutschen Jugendliteraturpreis«. Zuletzt erschienen bei Heyne ihr Sachbuch »Schuhhaus Pallas – Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte« und der Kolumnenband »Wildes Leben«. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.

Samstag, 3. September 2011

Zuhause in Estland?

Eine Untersuchung zur sozialen Integration ethnischer Russen an der Außengrenze der Europäischen Union. Reihe: Gesellschaftliche Transformationen/Societal Transformations
Bd. 14, Lit Verlag, Berlin 2008, 232 Seiten, 19.90 EUR. ISBN 978-3-8258-1396-3.

Verlagsinfo:
Das Buch diskutiert Fragen zu Ethnizität und Minoritäten, Inklusion und Exklusion, Migration, Assimilation und Integration als Entscheidungsproblem. Konkreter geht es um die Frage von Ethnizität und Ethnizitätspolitik im heutigen Estland, um ethnische Esten und ethnische Russen, um nationale Esten estnischer und russischer Herkunft und um Staatenlose. Es werden normative und interessengeleitete Zugehörigkeitsbindungen unterhalb der politisch-rechtlichen Ebene untersucht und Aussagen zur sozialen Integration ethnischer Russen in Estland getroffen.

Mittwoch, 3. August 2011

Laurynas Katkus: Kabuff

Essays. Akademie Schloss Solitude 2011. 133 Seiten, 15 Euro, ISBN: 978-3-937158-55-6.

Verlagsinfo:
»Die litauische Sprache: schwerfüßig, doch würdevoll, ein Laden voller Dinge, ein Antiquariat oder, um den Vergleich fortzuführen, wie ein Kabuff – eine ausgefüllte Sprache«.
Laurynas Katkus erweist sich als sachter aber wirkungsvoller Erzähler. Alltagsleben, gesellschaftliche Verhältnisse und Atmosphäre im noch kommunistischen und dann im postkommunistischen Litauen legt der Autor kunstvoll offen. Es sind Prozesse des Wandels, des Vergehens und Entstehens, Schwellensituationen, die Katkus thematisiert. Vom politischen Wandel, über eindringliche Schilderungen jugendlicher Lebens- und Liebeserfahrungen bis hin zur Selbstreflexion des Erzählers und Autors, der Schreibprozesse ebenso wie die heutige Bedeutung der Literatur hinterfragt. Er ist ihr zuversichtlichster Anwalt: schließlich ist die Literatur »immer noch das unterirdische Kellergewölbe, ohne das kein Kunstgebäude stehen bliebe«.
Zum Autor: Laurynas Katkus, geb. 1972 in Vilnius/Litauen, studierte in Vilnius und Leipzig vergleichende Literaturwissenschaften und wurde 2006 über Exil in der modernen Lyrik promoviert. Er veröffentlichte mehrere Gedichtbände.

Freitag, 22. Juli 2011

Michael Cramer: Europa-Radweg Eiserner Vorhang

Teil 1: Am "Grünen Band" von der Barentsee zur deutsch-polnischen Grenze. 220 Seiten, geschützte Spiralbindung. Verlag Esterbauer, ISBN 978-3-85000-267-7, Preis: € 15,90. 

Verlagsinfo:
Damit man Europäische Geschichte, Politik und Kultur im wahrsten Sinne des Wortes erfahren kann.“ Mit diesen Worten kündigte Michael Cramer, Autor dieses Buches, diesen ganz besonderen Radweg an. In Erinnerung an die Teilung Europas und deren Überwindung nehmen bislang 12 EU-Staaten an diesem einzigartigen Projekt Teil, wo Sie über 6.800 Kilometer entlang des „Grünen Bandes“ die europäische Vergangenheit hautnah erleben können.
Die Etappe durch Estland, Lettland und Litauen stellt im Vergleich zur gesamten Route zwar ein relativ kurzes Teilstück dar, doch bietet es neben der Entdeckung gleich dreier Länder auf engem Raum eine bemerkenswerte landschaftliche, kulturelle und historische Vielfalt.

Weitere Infos des Autors zum Projekt

Webseite zum Projekt 

Montag, 4. Juli 2011

Robert von Lucius: Drei baltische Wege

Litauen, Lettland, Estland – zerrieben und auferstanden
Mit Fotografien von Dirk Bleyer und Robert von Lucius. Mitteldeutscher Verlag 2011, 256 Seiten, ISBN 978-3-89812-822-3, 22.90 Euro.

Verlagsinfo:
Litauen, Lettland und Estland – die drei baltischen Völker an der nördlichen Ostsee leben nach einem halben Jahrhundert als Sowjetrepubliken wieder in drei unabhängigen Staaten. Nicht nur in den letzten 50 Jahren haben sie ihre Sprachen und Kulturen verteidigt. Die Geschichte des Baltikums ist seit Jahrhunderten die Geschichte des Widerstands gegen fremde Herren, gegen Deutsche, Schweden. Polen, Russen, Sowjets … Ihre Kultur, ihre Liebe zum Land am Meer hat sie stets geeint und der Wille, ein gleichberechtigter Teil Europas zu sein. Alle drei Staaten sind seit 2004 Mitglieder der EU und auch der NATO.
Robert von Lucius war in den letzten Jahren vielfach im Baltikum unterwegs. Er erzählt vom Aufbruch nach der Unabhängigkeit, von seinen Begegnungen mit Künstlern und Politikern. In Reportagen und Gesprächen geht es weniger um die Tagespolitik oder wirtschaftliche Analysen: Licht fällt vor allem auf das Selbstverständnis der Litauer, Letten und Esten und erinnert wird an die Aufbruchsstimmung nach 1990. Der erfahrene Journalist Lucius betrachtet Spuren aus der Sowjetzeit, richtet seinen Blick auch auf neuerliche Verwerfungen, vor allem aber auf die vielen hoffnungsvollen Ansätze, auf die Chancen, die die neue Zeit den „baltischen Tigern“ bietet.
Zum Autor: Robert von Lucius, geb. 1949, 1987 bis 2001 Afrikakorrespondent der F.A.Z. und danach bis 2006 Auslandskorrespondent für Nordeuropa und die baltischen Länder; seitdem Landeskorrespondent der F.A.Z. für Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt.

Dienstag, 28. Juni 2011

Bernhart Jähnig: Verfassung und Verwaltung des Deutschen Ordens und seiner Herrschaft in Livland

Reihe: Schriften der Baltischen Historischen Kommission, Bd. 16. LIT-Verlag, Münster/Berlin/ Wien 2011. 336 Seiten, 29.90 EUR, ISBN 978-3-643-11005-3.  

Verlagsinfo:
Seit der Eroberung im 13. Jahrhundert war der Deutsche Orden in Livland eine bestimmende Kraft und errichtete eine Landesherrschaft, die weite Teile der Region erfasste. Im Laufe der Zeit entwickelten die Angehörigen des Ritterordens zum Teil durchaus eigene Formen von Verfassung und Verwaltung, die im vorliegenden Band erstmals monographisch behandelt werden. Aspekte der Burgenverfassung, Kirchenvogtei, Ämterhierarchie und Zentralverwaltung nehmen in der Darstellung breiten Raum ein.

Dienstag, 14. Juni 2011

Inken Dose: Nationale Minderheiten im Ostseeraum

Geschichte und Gegenwart, Identität und territoriale Anbindung. Band 14 der Reihe "Die Ostseeregion. Nördliche Dimensionen - europäische Perspektiven." Herausgegeben von Jan Hecker-Stampehl, Bernd Henningsen und Ralph Tuchtenhagen. BWV Berliner Wissenschafts-Verlag 2011. 490 Seiten, ISBN 978-3-8305-1879-2, 59 Euro. 

Verlagsinfo:
Die Ostsee verbindet Staaten, Menschen und Kulturen im Norden Europas, einer Region, die von Konflikt und Kooperation geprägt wurde. Kriege, Migrationen und Volksabstimmungen veränderten die ethnische Bevölkerungszusammensetzung in den einzelnen Ländern. Die Situation der Minderheitenangehörigen unterscheidet sich von der Mehrheitsbevölkerung ihres Wohnstaates, aber auch zwischen den verschiedenen nationalen Minderheiten bestehen Unterschiede im Hinblick auf ihre Entstehung, ihre Definition und ihre Situation in Abhängigkeit von der jeweiligen Minderheitenpolitik ihrer Wohnstaaten. Darüber hinaus leben die Minderheitenangehörigen in der Regel im Spannungsfeld zweier Nationalitäten, Kulturen und Sprachen. Wie sind die nationalen Minderheiten in der Ostseeregion entstanden, wie sieht ihre Lage heute nach dem Ende des Kalten Krieges bzw. nach dem EU-Beitritt ihrer Wohnstaaten aus? Wem fühlen sie sich verbunden, was macht ihre Identität aus? Um diesen und anderen Fragen nachzugehen, werden in der vorliegenden Studie die größten nationalen Minderheitengruppen in fünf Ostseestaaten untersucht: in Dänemark, Schweden, Finnland, Estland und Lettland.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Inna Nurk / Katja Ziegelmann: Estnisch

Lehrbuch der estnischen Sprache. Buske Verlag 2011, 348 Seiten inkl. Audio-CD.
ISBN 978-3-87548-544-8, 42.00 Euro. 

Verlagsinfo: 
Konzipiert für Lernende ohne Vorkenntnisse, vermittelt dieses Lehrwerk Lese- und Sprachkompetenz, fundierte Grammatikkenntnisse sowie einen umfangreichen Wortschatz für Alltag, Reise und Beruf.
Alle 16 Lektionen beginnen mit nützlichen Ausdrücken und Wendungen zum jeweiligen Lektionsthema. Es folgen abwechslungsreiche Dialoge und Texte, ausführliche Grammatikerklärungen, vielfältige Übungen und Vokabellisten. Zusätzliche Lesetexte mit landeskundlichen Informationen ergänzen die Lektionen.
Der Anhang enthält die Transkriptionen der Hörtexte, ein Grammatikglossar, den Lösungsschlüssel sowie ein estnisch-deutsches Wörterverzeichnis.
Auf der beigegebenen mp3-CD sind alle Lektions- und Übungstexte zu hören.

Dienstag, 17. Mai 2011

Piret Raud: Die Geschichte vom Herrn Vogel

Estnischer Originaltitel: Härra Linnu Lugu. Text und Illustrationen: Piret Raud. LEIV Leipziger Kinderbuchverlag 2010,36 großformatige Seiten Hardcover 20x26cm, aus dem Estnischen übersetzt von Anu Lehmann. ISBN 978-3-89603-335-2, 12,90 € / 13,30 ö€.

Alles war so alltäglich und langweilig. „Ich wünschte, es wäre irgendwie anders“, sagte Herr Vogel zu seinen Freunden. „Ich möchte so leben, wie man in der weiten Welt lebt. Ich will zum Beispiel wissen, wie es sich anfühlt, ein kleines rosa Kissen zu sein.“ 

Verlagsinfo
Was passiert eigentlich alles, wenn ein Vogel nicht mehr wie ein Vogel leben möchte, sondern zum Beispiel ein Kissen, ein Igel oder eine Mohrrübe sein möchte?
Piret Raud aus Estland entführt uns mit ihrer lustigen Geschichte und ihren herrlichen Illustrationen in eine skurrile Welt voller verrückter Begebenheiten. Und wie endet so etwas in einem guten Kinderbuch? 
(ebenfalls erhältlich als englischsprachige Ausgabe "Mister Bird's Story" - mehr Info dazu
Blog von Piret Raud

Sonntag, 15. Mai 2011

LICHTUNGEN - Schwerpunkt Literatur aus Litauen

Zeitschrift für Literatur, Kunst und Zeitkritik. 125/XXXII. Hg. Graz / Österreich 2011. Jahresabo (4 Hefte) Inland: € 25,-/Jahr (inkl. Porto), Ausland: € 30,-/Jahr (inkl. Porto)

aus dem Inhalt:
Eugenijus ALIŠANKA - Tendenz zum Hier und Jetzt… (Einleitung)
Vytautas BLOZE - Gedichte
Kornelijus PLATELIS - Gedichte
Giedra RADVILAVICIUTE - Die Anziehungskraft eines Textes
Aidas MARCENAS - Gedichte
Rimvydas STANKEVICIUS - Gedichte
Laura Sintija CERNIAUSKAITE - Den Vater finden (Romanbeginn)
Donatas PETROSIUS - Gedichte
Eugenijus ALIŠANKA - Gedichte
Andrius JAKUCUNAS - Vaterland (Romanauszug)

Freitag, 13. Mai 2011

Eckhard Dittrich, Ingrid Oswald (Hg.): Jenseits der Städte

Postsozialistische Lebensweisen in ländlichen Regionen Mittel- und Osteuropas
Reihe: Gesellschaftliche Transformationen/Societal Transformations. Bd. 16, Lit-Verlag, Münster 2010. 320 Seiten, 24.90 EUR, ISBN 978-3-643-10308-6.

Verlagsinfo: 
Zur sozialen Transformation der ehemaligen staatssozialistischen Gesellschaften liegen mittlerweile eine Reihe empirischer Studien und theoretischer Konzeptualisierungen vor. Über die Veränderungen in ländlichen Räumen wissen wir allerdings immer noch wenig, weil der wissenschaftliche Blick auf die urbanen Zentren fokussiert ist. In diesem Band werden Dörfer fernab von Ballungsräumen dargestellt, entsprechende Entwicklungsszenarien plausibel gemacht. Die Texte sind Resultat mehrjähriger empirischer Feldstudien von multinationalen Teams in Bulgarien, Estland und Russland, ergänzt um Untersuchungen in Ostdeutschland und in Armenien.

Dienstag, 10. Mai 2011

Eugenijus Ališanka: Exemplum - Gedichte


Aus dem Litauischen von Claudia Sinnig. 111 Seiten, Suhrkamp Verlag 2011, 14,90 € (A: 15,40 € / CH: 23,90 sF). ISBN: 978-3-518-42051-5

Verlagsinfo: 
Eugenijus Ališanka, einer der wichtigsten jüngeren Lyriker der Gegenwart, legt nach seinem vielbeachteten Werk aus ungeschriebenen geschichten (2005) einen neuen Gedichtband vor. Ein ruhelos Reisender, a poet on the road, durchmißt er die Räume des neuen Europas, auf den Spuren seiner politischen und kulturellen Topographie. Leere Wachtürme stehen in versehrten Landschaften; die Städte und Provinzen zwischen Vilnius und Venedig bergen ungezählte Erinnerungen, eigene und fremde, eingefärbt von uralter Erfahrung. Wie Zbigniew Herbert, den Ališanka ins Litauische übersetzt hat und dem er als Autor viel verdankt, hält sein lyrisches, Rollen spielendes Subjekt Zwiesprache mit Dichtern und Philosophen: Epikur und Empedokles, Dante und Proust, Milosz und Barthes.
Seine reimlose, prosodische Lyrik kommt erzählerisch, oftmals auch recht ironisch daher: wenn etwa Odysseus ins heutige »nichtraucher-europa« heimkehrt. Diese Gedichte verweisen nicht auf sich selbst, sondern öffnen den Blick für die Wirklichkeit, die sich in ihnen verfangen hat. Mit traumwandlerisch leichter Hand geschrieben, wirken sie wie die Seiten eines imaginären Reisetagebuchs.


zum Autor:
Eugenijus Ališanka, 1960 in Barnaul/Sibirien geboren, lebt in Vilnius. Er studierte Mathematik, publizierte sechs Lyrikbände, Essays und Übersetzungen. Seit 2003 gibt er die Vilnius Review heraus, die zeitgenössische litauische Literatur auf englisch präsentiert.

Samstag, 16. April 2011

FREIBORD - Zeitschrift für Literatur und Kunst, Nr.151 (1/2011)

Herausgegeben und verlegt von Gerhard Jaschke in der Edition Freibord, 1180 Wien, Postfach 47. 70 Seiten, 9 Euro (Einzelheft / Jahresabo 4 Heft 30 Euro).

Inhalt: 
Valeri Scherstjanoi - Scribentismus
Frederike Mayröcker - ich sitze nur GRAUSAM da
Ditha Brickwell - das Reden der Bäume
Lutz Rathenow - Der Vater, Abschied, u.a. Gedichte
Elisabeth Wäger - Töchter. Aus dem Roman i.A.
Peter Paul Wiplinger - Die Schwester
Petra Ganglbauer - 3 Gedichte aus Irland
Günther Kaip - Ein Fetzen Papier / neue Miniaturen
Marie-Therese Kerschbaumer - Epistula ex ponto IX
Liana Langa - Die Unzugehörigen
Sylvia Treudl - Die Konferenz der Schnesel
Herbert J. Wimmer - Schnee von morgen (haiku-fugen)
Stephan Eibel Erzberg - Licht aus / neue Gedichte
Gerhard Jaschke - Noch nicht (w.i.p.)

Infos zu Liana Langa (deutsch)
Infos zu Liana Langa / Liāna Bokša (engl.)

Donnerstag, 14. April 2011

Wolfram Wette: Karl Jäger

Mörder der litauischen Juden. Mit einem Vorwort von Ralph Giordano. Fischer Taschenbuch 2011, 288 Seiten. Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30 | SFR 15,90, ISBN: 978-3-596-19064-5.

Verlagsinfos:
Die erste Biographie eines NS-Direkttäters „vor Ort“
Karl Jäger war ein Direkttäter „vor Ort“. Als SS-Standartenführer meldete er am 1.12.1941 die Exekution von 137.346 litauischen Juden, Litauen sei jetzt „judenfrei“. Der „Jäger-Bericht“ wurde zu einem Schlüsseldokument. Wer war dieser Polizeioffizier aus dem zweiten Glied? Wie wurde aus dem Musiker ein Massenmörder? Bis zu seiner Verhaftung 1959 lebte er unbehelligt. Er verübte Selbstmord im Zuchthaus Hohenasperg bei Ludwigsburg.
über den Autor:
Wolfram Wette, geboren 1940, Dr. phil., Historiker und freier Autor, 1971-1995 am Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) in Freiburg i.Br.; Mitbegründer der Historischen Friedensforschung; seit 1998 apl. Professor an der Universität Freiburg; Ehrenprofessur an der russischen Universität Lipezk.
In der "Schwarzen Reihe": Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1941 (als Mithrsg. zus. mit G. R. Ueberschär, Bd. 4437); Stalingrad (als Mithrsg. zus. mit G.- R. Ueberschär, Bd. 11097); Retter in Uniform. Handlungsspielräume im Vernichtungskrieg der Wehrmacht (als Hrsg., Bd. 15221); Zivilcourage. Empörte, Helfer und Retter aus Wehrmacht, Polizei und SS (als Hrsg., Bd. 15852); Die Wehrmacht. Feindbilder, Vernichtungskrieg, Legenden (als Autor, Bd. 15645); Militarismus in Deutschland. Geschichte einer kriegerischen Kultur (als Autor, Bd. 18149).

Dienstag, 12. April 2011

Katrin Reichelt: Lettland unter deutscher Besatzung 1941-1944

Der lettische Anteil am Holocaust. Metropol Verlag 2011, 428 Seiten. Reihe Dokumente - Texte - Materialien, Band 78. ISBN 978-3-940938-84-8, Preis: 24,00 Euro

Verlagsinfo:

Die Reaktion der Bevölkerung des Baltikums auf die nationalsozialistische Besetzung (1941–1944) war stark von der vorangegangenen traumatischen Erfahrung der sowjetischen Okkupation geprägt. Bei der Verfolgung, Ausbeutung und Ermordung der Juden Lettlands arbeiteten Besatzer und Einheimische oft Hand in Hand. Zwang und Abhängigkeit ebenso wie Antisemitismus und das Streben nach persönlicher Bereicherung machten Letten zu Mittätern. Die Studie zeichnet Täterstrukturen und -profile nach, diskutiert Ursachen und Motive der Kollaboration angesichts der Gewalt der deutschen Okkupationspolitik und bietet Deutungsmuster an.

Sonntag, 3. April 2011

Laurynas Katkus: Alle Richtungen

21 und andere Gedichte.
RanitzDruck Nr. 15, aus dem Litauischen von Cornelius Hell und Jan Wagner, mit 6 Original-Holzschnitten von Christian Thanhäuser. 40 Seiten, Handpressendruck, japanische Fadenheftung, Edition Thanhäuser, Otensheim an der Donau (A), 60 Euro. ISBN 978-3-900986-72-8.

Samstag, 2. April 2011

Aleš Debeljak / Eugenijus Ališanka - Baltische Adria

RanitzDialog 3.
Aus dem Slowenischen von Ludwig Hartinger, aus dem Litauischen von Cornelius Hell, Illustrationen: Christian Thanhäuser (Federzeichnungen im Text und ein lose beiliegender Original-Holzschnitt). Edition Thanhäuser, Ottensheim/Donau 2010, 104 Seiten, Büttenumschlag, 20 Euro.
ISBN 978-3-900986-70-4.

Mittwoch, 30. März 2011

Kur Dieviņi tu paliksi. Wo Gott wirst du bleiben dann

Kur Dieviņi tu paliksi. Wo Gott wirst du bleiben dann. Lettische Volkspoesie.

FÄKÄTA 13

Ausgewählt von Amanda Aizpuriete.

Nachgedichtet von Manfred Peter Hein anhand der Übersetzung aus dem Lettischen von Horst Bernhardt. Queich Verlag, Germersheim 2011. Softcover, 20 Seiten. ISBN 978-3-939207-01-6, € 9,80 [D] € 10,20 [A] CHF 16,80.

Freitag, 25. Februar 2011

Kęstutis Kasparavičius: Das verschwundene Bild

Aus dem Litauischen von Jolita und Hans Rolf. IDMI Verlag / Verlagshaus Mescheryakov, 68 Seiten, Format: 182 x 210 mm, ISBN: 978-3-902755-17-9, Altersempfehlung ab 6 Jahren. Preis: € 14,90 (D)/ € 15,30 (A)

Verlagsinfo:
Professor Adalbert, der ehrenwerte Retriever, gibt einen Empfang für eine illustre Gästeschar. Alle sind gekommen, Bär Bernard, ein angesehener Arzt, Ziegenbock Desiderius, Doktor der Philosophie, Enterich Ildefons, gewitzter Rechtsanwalt, und so weiter und so fort. Adalbert, der Kunstliebhaber, möchte seinen Gästen seine neueste Errungenschaft vorstellen, ein berühmtes Bild. Aber das Bild wird gestohlen. Doch wer ist der Täter? Der schlaue Fuchs Inspektor Fox und der kleine Maulwurf Geheimagent Ulf machen sich auf die detektivische Suche.

Eine leidenschaftlich erzählte Geschichte von Kęstutis Kasparavičius ganz im Stil von Agatha Christie, geschmückt mit seinen preisgekrönten Illustrationen.

Freitag, 11. Februar 2011

Renate Šerelytė: Blaubarts Kinder

Roman. EditionZwei, Wieser Verlag 2010. Aus dem Litauischen von Cornelius Hell.
327 Seiten, EUR 14,95 / sfr 27,50, ISBN: 9783851299090.

Verlagsinfo:
Ein Schlüssel zur kommunistischen und postkommunistischen Welt abseits der großen Politik - weit über Litauen und Russland hinaus.
Eine Tote lässt ihr Leben Revue passieren, das sie aus ihrer litauischen Kleinstadt ins tiefe Russland verschlagen hat. Sie war überzeugte Kommunistin und ließ sich von ihrem litauischen Mann - einem passiven, an nicht interessierten Alkoholiker - scheiden und folgte dem Russen Anatolij in eine russischen Kleinstadt. In der Partei hatte sie es schwer mit den Männerhierachien, in der Stadt blieb sie eine Fremde, und der Mann ist jähzornig und gewalttätig und hat ihr das Gesicht verbrannt: "Ich bin Blaubarts Frau mit einem Bügeleisen verbrannten Gesicht."
Sohn und Tochter kehren nacht Litauen zurück und erleben die ersten Jahre der Unabhängigkeit. Während sich die Tochter von den Erinnerungen an "Blaubart", den aggresiven russischen Stiefvater, befreien kann und vor ihrem ständig betrunkenen liltauischen Vater in die Stadt flieht, studiert und Schriftstellerin wird, findet der Sohn keine Lebensperspektive. Sehr spät kommen beide in Kontakt mit ihrem Halbbruder in Russland.
Aus den Erzählungen der vier Personen entsteht nicht nur eine Familiengeschichte, sondern auch ein vielschichtiges Gemälde von Mentalitäten und Milieus, das durch seine bilderreiche Phantasie ebenso fasziniert wie durch seine Ironie. Das Leben in der Provinz und die litauische Hauptstadt Vilnius in den 1990er Jahren werden in vielen authentischen Details in Bild gerückt.

Samstag, 8. Januar 2011

Juozas Lukša: Partisanen

Band 3 in der Reihe «Baltische Bibliothek» im BaltArt Verlag, August 2010. Aus dem Litauischen von Markus Roduner. 352 Seiten, Buchumschlag-Illustration: Martynas Vilimavičius. Preis: CHF 28.-, € 21.- (exklusive Versandkosten). 

Verlagsinfo:
In seinen 1950 in den USA zum ersten Mal auf litauisch erschienenen «Partisanen» erzählt der Autor und litauische Widerstandskämpfer Juozas Lukša (1921-1951) in lebhaften Szenen vom Alltag der litauischen Partisanen. Von deren Kampf gegen den übermächtigen sowjetischen Gegner, der sie mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ausradieren will. Von einem Kampf für ein freies Litauen, gegen Sowjetisierung, Kollektivierung und Deportationen grosser Teile der litauischen Bevölkerung nach Sibirien. Aber auch von Begegnungen, Freundschaften, Ausbildung der Untergrundkämpfer. All dies aus der Perspektive der Zeit, noch frisch berichtet von einem der wichtigsten litauischen Widerstandskämpfer. Ein spannend erzähltes Stück im deutschsprachigen Raum noch kaum bekannter europäischer Nachkriegsgeschichte.
 
Zum Autor:
Juozas Lukša wurde 1921 im Dorf Juodbūdis bei Prienai in eine Bauernfamilie geboren. Nach Abschluss des Gymnasiums studierte er in Kaunas Architektur, konnte sein Studium jedoch infolge der Wirren des Zweiten Weltkriegs nicht abschliessen. Noch während des Studiums beteiligte er sich an antisowjetischen und antinazistischen Widerstandsaktionen. Anfang 1946 schloss er sich als aktiver Kämpfer (Deckname «Daumantas») der litauischen Partisanenbewegung an. Lukša war massgeblich am Aufbau der Pressearbeit des Partisanenbezirks Tauras im Südwesten Litauens beteiligt und zeichnete als Redakteur zweier Partisanenzeitungen. Im Auftrag der Partisanenführung durchbrach er mit Kameraden zweimal die von den Sowjets hermetisch abgeriegelte Grenze zu Polen. Beim zweiten Mal schlug er sich weiter nach Westen durch. Unter anderem trug er ein Memorandum an die UNO und einen Brief der Litauer an den Papst mit sich.
1948 bis 1950 verfasste er in Paris seinen autobiographischen Roman «Partisanen» und suchte den Kontakt zu westlichen Geheimdiensten. Er erhoffte sich vom Westen militärische Unterstützung für den Freiheitskampf der Litauer. In Paris lernte Lukša auch die litauische Emigrantin Nijolė Bražėnaite kennen, die er Ende Juli 1950 bei Tübingen heiratete.
Im Oktober 1950 sprang er mit dem Fallschirm über Westlitauen ab. Nach einem weiteren Jahr Partisanenkampf und Informationsbeschaffung für westliche Geheimdienste kam er im September 1951 in einem Hinterhalt ums Leben.

Montag, 3. Januar 2011

Alexander Peer / Erwin Uhrmann: Ostseeatem

Wieser Verlag,  Klagenfurt / Österreich. 250 Seiten,Lesebändchen, Prägedruck. Reihe "Europa erlesen".  EUR 12.95/sfr 24,00, ISBN 978-3-85129-787-4. 

Verlagsinfo: 
"Beobachten besteht vor allem darin, wahrzunehmen, was man eben nicht zu sehen erwartet." Dieses Zitat aus dem Buch Ostseeatem von Alexander Peer und Erwin Uhrmann steht stellvertretend für die Atmosphäre der literarischen Texte. Sich selbst erfinden ist der Charakter jeder Reise, jeder Begegnung. Die Ostsee verankert den geografischen Raum der Erzählungen. Vilnius, Riga und Tallinn spielen darin zentrale Rollen. Es ist kein Buch über das Baltikum, sondern ein Buch, das das Baltikum mitgeschrieben hat, wo der Mythos vom geheimnisvollen Baltikum lebt und intakt ist. Ironische und stimmungsvolle Reiseerzählungen, Geschichten von Suchenden, die dubiose Welt der Nachtklubs und der Gesetzlosigkeit, verworrene Familienpuzzles, essayistische Auseinandersetzungen mit den Wendejahren sowie Kriegs und Nachkriegsdramen finden darin genauso Platz wie das Gedicht Die Datschas, das noch einmal Mut macht, von einem vereinten Europa zu träumen.